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Das Dunkelfeld der Kriminalität: Was die Statistik nicht verrät

Wenn wir über Kriminalität sprechen, denken wir oft an die offiziellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Diese Daten, die wir im ersten Teil des Blogs vorgestellt haben, sind entscheidend, um Trends zu erkennen und die Arbeit der Polizei zu bewerten. Doch die PKS bildet nur einen Teil der Realität ab: das sogenannte "Hellfeld" der Kriminalität – also jene Straftaten, die der Polizei bekannt geworden sind. Vieles bleibt jedoch im Verborgenen. Dieses unsichtbare Ausmaß an Kriminalität wird als "Dunkelfeld" bezeichnet.
Was ist das Dunkelfeld?
Das Dunkelfeld umfasst alle Straftaten, die weder angezeigt noch von der Polizei aufgedeckt wurden. Es ist ein Phänomen, das es in allen Kriminalitätsbereichen gibt. Die Gründe dafür, dass Taten nicht gemeldet werden, sind vielfältig:
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Opfer schämen sich: Bei Sexualdelikten oder häuslicher Gewalt zögern viele Opfer, die Tat anzuzeigen.
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Mangel an Vertrauen: Manche Menschen haben kein Vertrauen in die Polizei oder das Rechtssystem.
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Geringer Schaden: Bei kleinen Diebstählen oder Sachbeschädigungen verzichten Opfer oft auf eine Anzeige, da sie den Aufwand scheuen.
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Verhältnis Täter-Opfer: Wenn Täter und Opfer in einer Beziehung stehen, zum Beispiel bei Betrug in der Familie, wird die Tat oft nicht gemeldet.
Wie groß ist das Dunkelfeld?
Das Dunkelfeld zu messen, ist eine der größten Herausforderungen der Kriminologie. Da die Daten nicht offiziell erfasst werden, greifen Forscher auf Methoden wie Opferbefragungen (Viktimisierungssurveys) zurück. Dabei werden repräsentative Stichproben der Bevölkerung gefragt, ob sie in einem bestimmten Zeitraum Opfer einer Straftat geworden sind und ob sie diese angezeigt haben. Diese Studien haben gezeigt, dass das Dunkelfeld je nach Deliktsart sehr unterschiedlich groß ist. Während die meisten Tötungsdelikte und schweren Raubüberfälle bekannt werden, ist das Dunkelfeld bei Delikten wie Fahrraddiebstahl, Drogenhandel oder Sexualstraftaten um ein Vielfaches größer als das Hellfeld.
Die Bedeutung des Dunkelfeldes
Das Dunkelfeld ist für die Kriminologie von enormer Bedeutung, da es ein realistischeres Bild der Kriminalitätslage vermittelt. Es hilft, die tatsächlichen Risiken in der Gesellschaft besser einzuschätzen und effektivere Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus dem Dunkelfeld können dazu beitragen, das Vertrauen der Bürger in die Justiz zu stärken und Mechanismen zu schaffen, die es den Opfern erleichtern, Taten zu melden.
Abschließend lässt sich festhalten: Kriminalstatistik ist wichtig, aber für ein vollständiges Bild müssen wir uns auch der verborgenen Dimension der Kriminalität, dem Dunkelfeld, bewusst sein.
Das Dunkelfeld der Kriminalität: Was die Statistik nicht verrät
Wenn wir über Kriminalität sprechen, denken wir oft an die offiziellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Diese Daten, die wir im ersten Teil des Blogs vorgestellt haben, sind entscheidend, um Trends zu erkennen und die Arbeit der Polizei zu bewerten. Doch die PKS bildet nur einen Teil der Realität ab: das sogenannte "Hellfeld" der Kriminalität – also jene Straftaten, die der Polizei bekannt geworden sind. Vieles bleibt jedoch im Verborgenen. Dieses unsichtbare Ausmaß an Kriminalität wird als "Dunkelfeld" bezeichnet.
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